Kenntnisreich und berauschend witzig beschreibt Mark Forsyth in seiner feuchtfröhlichen Kulturgeschichte des Betrunkenseins, warum wir evolutionär danach streben, dem Alkohol zuzusprechen. Seriös
und voller Enthusiasmus berichtet er von alten Ägyptern mit Schlagseite, Weintrinkern im antiken Griechenland und sternhagelvollen Wikingern, die wie uns ihre Liebe zum Alkohol einte.
Was mit angeschickerten Einzellern in der Ursuppe begann, setzte sich historisch in der immerwährenden menschlichen Tendenz fest, lieber häufiger als seltener zu tief ins Glas zu schauen. Zu
jeder Zeit, an jedem Ort der Welt hat eine jede Kultur sich dem alkoholischen Rausch ergeben oder ihn – zweifelsohne erfolglos – bekämpft. Trunkenheit war und ist eine Anhäufung von
Widersprüchen, die mal Streit, mal Frieden stiftet. Für die Perser eine Voraussetzung zur politischen Debatte, war sie für die alten Griechen ein Mittel zur Selbstdisziplinierung und im antiken
Ägypten Bedingung für spirituelle Ekstase und Erleuchtung. Sich einen zu genehmigen kann religiöse oder sexuelle Gründe haben, es kann Könige stürzen und Bauern erheben. Höchst informativ und
amüsant beschreibt Mark Forsyth, womit sich die Menschen zuschütteten, wer einen über den Durst trank und warum – aus den zahllosen möglichen Gründen – die Menschheit bis heute nicht vom Alkohol
loskommt. Dies ist, im besten Sinne, die Geschichte der angesäuselten Welt.
»Die Wurzeln des Lebens« ist ein großer epischer Roman, der unseren Platz in der Welt neu vermisst - ausgezeichnet mit dem Pulitzer Preis 2019 für Literatur
In Richard Powers Erzählwelt ist alles miteinander verknüpft. Die Menschen sind miteinander verwurzelt wie ein Wald. Sie bilden eine Familie aus Freunden, die sich zum Schutz der Bäume
zusammenfinden: der Sohn von Siedlern, die unter dem letzten der ausgestorbenen Kastanienbäume Amerikas lebten; eine junge Frau, deren Vater aus China eine Maulbeere mitbrachte; ein Soldat, der
im freien Fall von einem Feigenbaum aufgefangen wurde; und die unvergessliche Patricia Westerford, die als Botanikerin die Kommunikation der Bäume entdeckte. Sie alle tun sich zusammen, um die
ältesten Mammutbäume zu retten – und geraten in eine Spirale von Politik und Gewalt, die nicht nur ihr Leben, sondern auch unsere Welt bedroht.
Die Autobiografie eines Wanderers zwischen den Welten
Der bunten Vielfalt seines Lebens entsprechend präsentiert Arik Brauer seine Biografie. 1929 als Kind eines jüdischen Emigranten und einer Wienerin geboren, wird Arik Brauer aus Schule und
Jugendbande in der bunten Welt der Wiener Vorstadt herausgerissen, als die NaziHerrschaft ihn mit dem fatalen Stern markiert. Er überlebt die Kriegszeit als Angestellter der Kultusgemeinde und
zuletzt im Versteck. Ab 1945 studiert er an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei. Er wird zum Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus und reüssiert mit seinen
Liedern in Wiener Mundart.
Dieses farbige Kaleidoskop liefert ein bewegtes und bewegendes Bild vom Leben und Schaffen des multitalentierten Künstlers.
Was ist dran an der Skandalgeschichte des Christentums, deren üppige filmische Inszenierungen nur so von Sperma, Blut und Gift triefen? Was ist mit Kreuzzügen, Inquisition und Hexenverfolgung?
Stand das Christentum bei der Durchsetzung der Menschenrechte auf der Bremse oder auf dem Gaspedal – oder auf beidem? Was ist mit Frauenemanzipation, sexueller Revolution und vor allem: Wie steht
das Christentum wirklich zum Holocaust? Manfred Lütz erzählt die spannende Geschichte des Christentums, wie sie nach Erkenntnissen der neuesten Forschung wirklich war. Dabei geht es letztlich um
eine entscheidende gesellschaftliche Frage: Taugt das Christentum noch als geistiges Fundament Europas?
-
Der international renommierte Historiker Arnold Angenendt hatte schon 2007 ein gewaltiges Werk vorgelegt: »Toleranz und Gewalt – Das Christentum zwischen Bibel und Schwert«, das die
Ergebnisse der internationalen Forschung zusammenfasst und seitdem ein Standardwerk ist für alle, die sich ernsthaft mit Christentum und Kirche auseinandersetzen wollen. Allerdings hat eine
breitere Öffentlichkeit von den wirklich erstaunlichen Ergebnissen bisher kaum Notiz genommen.
Zusammen mit Arnold Angenendt hat nun Manfred Lütz die zentralen Aussagen von „Toleranz und Gewalt“ in einem fulminanten Buch aufgegriffen, das wie in einem Krimi die spannende Geschichte der
größten Menschheitsreligion aller Zeiten erzählt. Damit auch wirklich alle so genannten Skandale der Christentumsgeschichte vorkommen, wurden einige Themen hinzugefügt, so dass man jetzt auf
286 Seiten den neusten Stand der Wissenschaft über alle kritischen Phasen der Geschichte des Christentums nachlesen kann. Führende Historiker haben das Buch korrekturgelesen, damit alles
stimmt, aber auch sein Friseur, damit es locker bleibt. Es ist ein Buch geworden für Christen, die keine Angst vor der Wahrheit haben und für all die anderen, damit sie besser verstehen,
woher sie kommen.
So kann man erleben, wie eine kleine jüdische Sekte im römischen Reich zur Weltreligion wird, wie sie dann dieses Reich zu einem christlichen Reich macht und wie es am Ende dazu gekommen ist,
dass aus den siegreichen Germanen christliche Germanen wurden. Man erfährt, was die Kreuzzüge wirklich waren, welche erstaunlichen Einsichten die neueste Forschung inzwischen über
Inquisition, Hexenverfolgung und Indianermission erzielt hat und was wir der Aufklärung zu verdanken haben – und was nicht. Auch den neusten Stand der Wissenschaft zu den klassischen Themen
Zölibat, Unfehlbarkeit des Papstes, Frauen und Kirche, Sexualmoral kann man hier nachlesen.
Ohne dieses Wissen wird man die entscheidenden gesellschaftlichen Debatten der kommenden Jahre nicht seriös führen können. Schon jetzt reden viele vom „christlichen Menschenbild“ oder vom
„christlichen Abendland“, ohne genau sagen zu können, was sie damit meinen. Und sogar die Christen selber schämen sich für ihre eigene Geschichte – ohne sie zu kennen. Für jeden, der die
geistigen Wurzeln Europas verstehen will, ist dieses Buch ein einzigartiges, aber auch notweniges Bildungserlebnis, vor allem aber Aufklärung im besten Sinne. Machen Sie sich auf spektakuläre
Überraschungen gefasst!
-
Portrait
-
Manfred Lütz, Dr. med., Dipl. theol., geb. 1954, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Theologe, Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in Köln. Bekannt wurde er als
Vortragsredner und als Gast in Funk und Fernsehen, vor allem aber als Autor zahlreicher Bestseller, darunter „Gott – Eine kleine Geschichte des Größten“, für den er den internationalen
Corine-Literaturpreis erhielt, „Irre – Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen“, zuletzt „Wie Sie unvermeidlich glücklich werden“ und mit dem Auschwitzüberlebenden
Jehuda Bacon: „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden."
Niemand schlägt so ein wie Karin Slaughter!
Als Krankenhausärztin in Atlanta, Georgia, versucht Dr. Sara Linton, ihr Leben neu zu ordnen. Doch als es zu einer Reihe grausamer Folterungen und Morde kommt, kann die ehemalige
Rechtsmedizinerin aus dem Grant County nicht länger tatenlos zusehen. Sie schaltet sich in die Ermittlungen von Will Trent und Faith Mitchell vom Georgia Bureau of Investigation ein, auch
wenn die Ereignisse schmerzhafte Erinnerungen in ihr wecken, die sie eigentlich hinter sich lassen wollte …
Sara Linton meets Will Trent!
Unschuldig bis zum Beweis der Schuld
Anwältin Kate Lange ist sofort zur Stelle, als ihr Vorgesetzter Randall Barrett mitten in der Nacht Hilfe benötigt. Randalls Exfrau wurde tot aufgefunden, seine Kinder sind traumatisiert,
und er selbst steht unter Mordverdacht. Kate setzt alles daran, seine Unschuld zu beweisen, weiß aber bald nicht mehr, wem sie glauben soll: Belastende Indizien tauchen auf, und Randalls
Sohn scheint seinen ganz eigenen Krieg mit dem Vater ausfechten zu wollen ...
Ralph-Peter Märtin - Jenseits des Horizonts
Märtin, Ralf-Peter Jenseits des Horizonts Raum und Wissen in den Kulturen der Alten Welt
Wie entstanden Schrift und Zahlensysteme, wie lernte der Mensch Wetterphänomene zu deuten und die Zeit einzuteilen, wie gestaltete er den Raum seiner Städte, mit welchen Methoden orientierte
er sich am Himmel und auf der Erde? Auf welche Weise hoffte er, die Zukunft vorhersagen zu können,...
Wie entstanden Schrift und Zahlensysteme, wie lernte der Mensch Wetterphänomene zu deuten und die Zeit einzuteilen, wie gestaltete er den Raum seiner Städte, mit welchen Methoden orientierte er
sich am Himmel und auf der Erde? Auf welche Weise hoffte er, die Zukunft vorhersagen zu können, Krankheiten zu bekämpfen und worauf basierten seine religiösen Vorstellungen? Der antike Mensch
formte den Raum, durchdrang ihn geistig und machte sich ihn auf ganz verschiedenen Wegen – ob in den Palastbauten auf dem Palatin in Rom oder durch die Seelenkunde des griechischen Arztes Galen -
zu eigen. Über 200 Wissenschaftler haben fünf Jahre lang im Rahmen des Berliner Exzellenzclusters Topoi über das Wissen der Alten Welt geforscht, haben Mesopotamien, Ägypten, Griechenland und Rom
sowie das bronzezeitliche Mitteleuropa einer vergleichenden Analyse unterzogen. Das Ergebnis ist eine Kulturgeschichte von Raum und Wissen, verblüffend in ihrer Aktualität, ihrer noch heute
spürbaren Wirkung und oftmals mit ganz neuen Deutungen aufwartend.
(Ausstellungskatalog). Hrsg. vom Exzellenzcluster Topoi und den Staatlichen Museen Berlin. 2012. 176 S. mit 130 farb. Abb., 17 x 24 cm., Fadenh., geb. mit SU. Theiss, Stuttgart. Lizenzausgab
Maxim Leo Es ist nur eine Phase Hase
Pubertät ist schlimm. Klar. Aber nicht so schlimm wie: Alterspubertät! Alterspubertierende sind angegraute, bequeme, oft kurzsichtige Wesen, die die Ruhe lieben, das Wandern, das Wort »früher«
und bestuhlte Pop-Konzerte. Männliche Alterspubertierende zwängen ihren runden Ü45-Körper in Neoprenanzüge und beginnen einen Kitesurf-Lehrgang. Andere laufen Marathon. Weibliche
Alterspubertierende flüchten sich gern in die Spiritualität und »wollen sich neu entdecken«. Oder Marmelade einkochen. Klingt scheußlich? Ist es auch. Aber eben auch sehr, sehr lustig ... Ein
kleiner Trost: Alterspubertierende sind die größte Bevölkerungsgruppe in Europa. Du bist nicht allein
Autorenportrait
Maxim Leo wurde 1970 in Ostberlin geboren; er studierte Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und am Institut d'Etudes Politiques de Paris. Von 1995 bis 1996 war er
Nachrichtenredakteur bei RTL. Seit 1997 ist er Redakteur der »Berliner Zeitung«, seit 2001 im Ressort »Seite Drei«. 2002 war er nominiert für den Egon-Erwin-Kisch- Preis, 2002 erhielt
er den Deutsch-Französischen Journalistenpreis, 2006 wurde er ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolf-Preis. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Jochen-Martin Gutsch, geboren 1971 in Berlin. Jurastudium, danach Journalistenschule nach München. Reporter und Kolumnist für die Berliner Zeitung. 2004 ausgezeichnet mit dem
Theodor-Wolff-Preis.
Robert Seethaler - Das Feld
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Einer wurde geboren, verfiel dem Glücksspiel und starb. Ein anderer hat nun endlich verstanden, in welchem Moment
sich sein Leben entschied. Eine erinnert sich daran, dass ihr Mann ein Leben lang ihre Hand in seiner gehalten hat. Eine andere hatte siebenundsechzig Männer, doch nur einen hat sie geliebt. Und
einer dachte: Man müsste mal raus hier. Doch dann blieb er. In Robert Seethalers neuem Roman geht es um das, was sich nicht fassen lässt. Es ist ein Buch der Menschenleben, jedes ganz anders,
jedes mit anderen verbunden. Sie fügen sich zum Roman einer kleinen Stadt und zu einem Bild menschlicher Koexistenz.
2018. 240 S., 21,0 x 13,5 cm, geb. mit SU. Carl Hanser, München.
Autorenportrait
Robert Seethaler, geboren 1966 in Wien, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor. Seine Romane ›Der Trafikant‹ (2012) und ›Ein
ganzes Leben‹ (2014) wurden zu großen internationalen Publikumserfolgen. 2018 ist sein neuer Roman ›Das Feld‹ erschienen. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin.
Sebastian Fitzek - Der Insasse
Beschreibung
Zwei entsetzliche Kindermorde hat er bereits gestanden und die Berliner Polizei zu den grausam entstellten Leichen geführt. Doch jetzt schweigt der psychisch kranke Häftling Guido T. auf
Anraten seiner Anwältin. Die Polizei ist sicher: Er ist auch der Entführer des sechsjährigen Max, der seit drei Monaten spurlos verschwunden ist. Die Ermittler haben jedoch keine belastbaren
Beweise, nur Indizien. Und ohne die Aussage des Häftlings werden Max' Eltern keine Gewissheit haben und niemals Abschied von ihrem Sohn nehmen können.
Drei Monate nach dem Verschwinden von Max macht ein Ermittler der Mordkommission dem verzweifelten Vater ein unglaubliches Angebot: Er schleust ihn in das psychiatrische Gefängniskrankenhaus
ein, in dessen Hochsicherheitstrakt Guido T. eingesperrt ist. Als falscher Patient, ausgestattet mit einer fingierten Krankenakte. Damit er dem Kindermörder so nahe wie nur irgend möglich ist
und ihn zu einem Geständnis zwingen kann.
2018. 384 S., 22,3 x 14,8 cm, Hadcover. Droemer/Knaur, München.
Autorenportrait
Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt ›Die Therapie‹ (2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf
den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und
Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.
Carmen Korn - Zeitenwende
Vier Frauen. Vier Familien. Ein Jahrhundert.
Henny Unger feiert einen runden Geburtstag, siebzig Jahre ist sie geworden. So alt wie das Jahrhundert. Beim Gartenfest an ihrer Seite: die Freundinnen Käthe, Lina und Ida – wie seit Jahrzehnten
schon. Doch längst hat sich der Kreis der Gratulanten erweitert. Aus den vier Freundinnen sind Mütter und Großmütter geworden. Hennys Enkelin Katja träumt davon, als Fotoreporterin um die Welt zu
reisen, Idas Tochter Florentine kehrt mit einer Überraschung nach Hamburg zurück. Und auch Ruth, die Adoptivtochter von Käthe, ist fester Teil des Freundschaftsbunds. Denn zu Hennys großer Freude
führt die nächste Generation die Tradition fort: Sie teilen Glück und Leid miteinander, die kleinen und die großen Momente.
2018. 560 S., HC. Kindler
Autorenportrait
Carmen Korn wurde 1952 in Düsseldorf als Tochter des Komponisten Heinz Korn geboren. Nach ihrer Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule arbeitete sie als Redakteurin u.a.
für den ›Stern‹. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Bernard Croisile - Alzheimer
Beschreibung
Die Alzheimersche Krankheit ist eine der häufigsten Demenzerkrankungen älterer Menschen und wohl die bekannteste. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen den leichten Erscheinungen von
Altersdemenz, die, wie Mediziner heute meinen, gewissermaßen zum natürlichen Altersprozess ›dazugehören‹, und dem spezifischen Profil der Alzheimer-Erkrankung? Und wenn die Diagnose eindeutig
ist, welche Behandlungsmethoden gibt es? Diese und andere Fragen beantwortet Bernard Croisile in seinem Buch und erleichtert uns damit das Verständnis der Krankheit und den Umgang mit ihr. Für
Angehörige von Betroffenen liefert das Buch zahlreiche Ratschläge, wie sie mit Alzheimerkranken den Alltag gestalten können – denn nicht wenige von uns werden mit dieser Krankheit bei älteren
Mitgliedern der eigenen Familie konfrontiert.
Aus dem Franz. von Jürgen Schröder. 2012. 168 S. mit 4 s/w Abb., Glossar und Reg., kart
Karl-Wilhelm Weeber - Nachtleben im alten Rom
Beschreibung
Über das pulsierende Leben in der antiken Millionenmetropole Rom bei Tag berichten Quellen und Literatur ausführlich. Wie aber war es um das Nachtleben bestellt? Schliefen die meisten
Menschen, weil die bescheidenen Mittel in Sachen künstlicher Beleuchtung das schlicht nahelegten? Für das Leben auf dem Lande trifft das wohl zu. Anders in der Stadt – dort hatten
›Nachtschwärmer‹ eine Reihe von Möglichkeiten. Die Oberschicht organisierte Unterhaltung in der Regel in den eigenen Häusern, die ›kleinen‹ Leute suchten Wirtshäuser und ›Bars‹ auf. Wie sehr
auch Prostitution zum Nachtleben gehörte, zeigen die Berichte über die ›kaiserliche Hure‹ Messalina. In einem einleitenden Kapitel steckt Karl-Wilhelm Weeber zudem die Rahmenbedingungen des
Nachtlebens ab: Wer musste nachts arbeiten? Wie dunkel war die Stadt? Wie sah es mit der Sicherheit aus? Oder mit dem Lärm? Wenn man die Klagen der Einwohner über den Krach glauben darf, dann
war Rom im doppelten Sinn »the city that never sleeps«.
4., durchges. Aufl. 2016. 168 S. mit 31 s/w Abb., Bibliogr., 13,5 x 21,5 cm, geb. Theiss, Darmstadt.
Autorenportrait
Karl-Wilhelm Weeber
Karl-Wilhelm Weeber, geb. 1950, ehem. Direktor des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums Wuppertal, ist Honorarprofessor für Alte Geschichte an der Universität Wuppertal sowie
Lehrbeauftragter für die Didaktik der Alten Sprachen an der Ruhr-Universität Bochum. Er hat zahlreiche Bücher zur römischen Kulturgeschichte verfasst.